Ein Fräulein lebte einst allein
In einem Turm voll wüster Pein
Sie träumte von der fernen Welt

Von Liebe, Schönheit, Ruhm und Geld

Von ihrem Turm sah sie von fern
Den Reiter kommen sie zu frei'n
Doch was sie nicht sah, sein Gesicht
War knochenbleich und widerlich

[Ref:]
Rapunzel, lass dein Haar herab
Hinunter in das Erdengrab
Lass uns erklimmen deinen Turm
Dann bist auch du verlor'n

Gehüllt in dichten Nebelrauch
Nimmt so das Schicksal seinen Lauf
Das schöne Kind so jung und rein
Wird bald nicht mehr das selbe sein

Rapunzel, lass dein Haar hernieder
Bin hier zu brechen deine Glieder
Bin hier zu schänden deinen Leib
Das ist mein schönster Zeitvertreib

[Ref:]
Rapunzel, lass dein Haar herab
Hinunter in das Erdengrab
Lass uns erklimmen deinen Turm
Dann bist auch du verlorn

Geruch von faulem toten Fleisch
Steigt nun herauf vom Weltenreich
Das Fräulein schließt die Augen zu
Stürzt sich herab zur letzten Ruh'

[Ref:]
Rapunzel, lass dein Haar herab
Hinunter in das Erdengrab
Lass uns erklimmen deinen Turm
Dann bist auch du verlor'n

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